vorschau
Karriere@McDonald's
Fett Karriere machen Aufsteig schaffen

 

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Studium als Luxus? Ein Studium sollte selbstverständliche Option für alle diejenigen sein, die studieren wollen! Es als Luxus zu bezeichnen entlarvt ein mangelndes Verständnis dessen, was Bildugssystem bedeutet. Man akzeptiert das Studium nicht als essentiellen Teil des Bildungssystems, welcher auch staatlich finanziert werden muß, sondern tut so, als sei nutze das Studium nur der einzelnen Person, nicht aber der gesamten Gesellschaft. Folglich ist in dieser Logik ein Studium auch ein "Luxus" für den entweder die einzelne Person selber aufkommen muß, oder eben wie hier dargestellt, ein Unternehmen aus der freien Wirtschaft.
Die Konsequenz der Werbeaussage dieses Azubis ist, daß wenn man aus einer "Arbeiterfamilie" kommt, man sich in die finanzielle Abhängigkeit von Unternehmen begeben muß/kann. Dies führt zu einem Unterschied zwischen Menschen mit akademischem und nicht akademischen Hintergrund. Die einen können relativ frei, die anderen müssen zu den Förderbedingungen von Unternehmen studieren. Das hat nichts mit der hier unterstellten Gerechtigkeit eines Stipendiensystems zu tun.

Ein hier angesprochenes "Duales Studium" läßt Studierenden kaum Freiheiten der Spezialisierung nach den eigenen Interessen. Vielmehr gibt die Firma, welche den Studiengang einrichtet vor, in welche Richtung mit welchen Schwerpunkten das Ganze zu laufen hat. Weitere Informationen hier und hier.

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"Fördern und Fordern" - der Leitspruch, mit welchem Hartz IV eingeführt wurde, wird hier als strahlender Leitsatz für das duale McDonald's-Studium vorangestellt - und mit einem "echt" ergänzt. Das Fordern wird hier also noch einmal besonders betont. Es geht also offenbar darum, daß die Studierenden an der Grenze ihrer Belastbarkeit arbeiten. Anstatt die Ausbeutung und Arbeitsüberlastung im Sinne des Marketingansatzes zu verschweigen, wird diese dunkle Kehrseite der Medallie sogar noch als Werbe-Aushängeschild genutzt. Paradox würde man meinen, jedoch zieht dies vermutlich diejenigen Studierenden an, die "nach oben" wollen und glauben, nur über die Selbstausbeutung komm man dorthin "vom Tellerwäscher zum Millionär" oder so ähnlich.

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Geschenkt wird einem nichts in einer neoliberalen Gesellschaft. Klar, man muß sich über Ellenbogenbewußtsein an die Spitze setzen. Das nennt man dann "ermöglichen".
Die Karriereleiter endet dann als "ManagerIn" eines sogenannten Restaurants. Ab dann kann man die anderen ausbeuten. Sich selber auch weiterhin, aber dann mit dem Schadensersatz/
Schmerzensgeld eines guten Gehaltes.

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Die Leistung - oberstes Mantra des Neoliberalismus - wird auch hier zelebriert. Daß Leistung in diesem Zusammenhang Durchsetzungsvermögen bzw. Beseitigung von Mitbewerbern bedeutet, kommt hier nicht wirklich zur Sprache. Auch der fleißigste Bodenfeger wird bei McDonald's niemals "Manager" werden. Es sind viel eher  diejenigen mit Durchsetzungsvermögen und Ellenbogen, die sich am Ende durchsetzen. Das hat nichts nur mit fachlicher Leistung zu tun, sondern auch mit Egoismus und Machtbewußtsein.

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Wenn schon die Werbung zugibt, daß der Job "stressig" sei, wie sieht es dann nur in der Realität aus? Es darf spekuliert werden.

Daß sich die schlechten Arbeitsbedingung einer ausbeuterischen Arbeit aufgrund der angeblich vorhandenen Solidarität ("Team") unter den MitarbeiterInnen ausgleichen läßt, glaubt McDonald's wohl selber nicht. Geteiltes Leid ist halbes Leid?!

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Wie kann man einem Job "treu sein", den man nicht mag? Dies ist ein Mysterium, welches wohl ausschließlich ein Mensch mit neoliberalem Weltbild beantworten kann. Möglicherweise hängt es mit dem Gehalt zusammen.

Wir sagen: Traurig, wie sich Menschen für eine schlechte Sache kaufen lassen.


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Gast - Peter

14. März 2011:
Hey, die Analysen sind wirklich interessant. Wäre gut, wenn man sie hier und da mal außerhalb Eurer Website zu lesen bekäme. Ich habe Euch übrigens auf einem Mc-Do-Klo gefunden. Keine Ahnung, ob das was bedeutet ;-)
Aber manche Kommentare von Euch erscheinen mit zu einfach. Bösartig könnte man auch fadenscheinig sagen. Also -- ok, das machen die "anderen" sichelich auch -- umgekehrt erzeugt: Erst steht das Ergebnis fest, dann muss es irgendwie begründet werden. Und natürlich in allen Äußerungen 'der Feindes' wiedergefunden werden. Ich finde das schwächt Eure Glaubwürdigkeit . Das muss nicht...

peter

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