Race to the Top: Elite-Cup
Analyse eines Kurzartikels

 

pfeil-antineolib72 Warum ist der neoliberal?
.  

Frisch poliert, silbrig glänzend und mit bunten Bändchen geschmückt stand er auf dem Organisationstisch ganz oben auf der Tribüne: der Pokal, um den sich alles drehte – der Elite-Cup. Letztes Jahr hatte die Mannschaft des Elitestudiengangs TopMath ihn nach München geholt, um ihn auf dem Sportgelände von Neufahrn zu verteidigen. Doch die Konkurrenz war groß: Neun Mannschaften reisten aus Augsburg, Regensburg, Bayreuth und München an, um im Fußballturnier des Elitenetzwerks Bayern den TopMathlern den Wanderpokal wieder abzunehmen.

_23battery_two_thirds
..  
pfeil-antineolib72

Ein profaner, mäßig spannender Artikel in auf einer neoliberalen Internetseite:

In diesem Absatz gibt es 77 Wörter, von denen 12 Wörter etwas mit Aufstieg, Glanz, Elite und Wettbewerb zu tun haben. Es wird auch nicht herausgestrichen, daß Spielspaß im Vordergrund steht, sondern ausschließlich, daß gerungen wird um den Spitzenplatz.

 

..  

[...] Wie gut der Netzwerkgedanke des Elitenetzwerk Bayern funktioniert... [...] In hart umkämpften Begegnungen setzte sie sich durch und sicherte sich gemeinsam mit den Mannschaften der Osteuropastudien und CDTM 1 (Center for Digital Technology Management) sowie Honors 1 den Einzug ins Halbfinale. Damit war die erste Überraschung des Turniers perfekt – Titelverteidiger TopMath schied aufgrund der niedrigeren Frauenquote im Team bei Punktgleichheit im Vergleich zu Honors 1 aus.

_23battery_two_thirds
.  
pfeil-antineolib72

Der sogenannte "Netzwerkgedanke" hat hier nicht - wie zu erwarten wäre! - etwas mit Kooperation oder gegenseitiger Hilfe zu tun, sondern er bildet einen Rahmen ausschließlich für Wettkampfgerangel, in dem es gilt, nach oben zu kommen und die anderen "Mitbewerber" auf ihre unteren Plätze zu verweisen.

Durchzogen ist das ganze mit einer stark angesächsisch angehauchten Managersprache. Da die angelsächsischen Länder für die Neoliberalen aufgrund eines niedrigeren staatlichen Regulationsniveaus und stärker ökonomisierten Bildungssystemen als überlegen gelten, übernimmt man auch die Sprache des "Vorbilds".

Zu guter letzt wird die Mannschaft bestraft, die einen geringeren Frauenanteil hat. Man könnte hier einen emanzipatorischen Gedanken vermuten, was gut wäre, es geht leider aber nur darum, daß mehr Frauen dazu gebracht werden sollen Naturwissenschaften zu studieren, um mehr Frauen in die Naturwissenschaften hineinzubringen. Neoliberale gehen nämlich davon aus, daß Wirtschaftswachstum vor allem mit IngenieurInnen und NaturwissenschaftlerInnen (weniger mit SozialwissenschaftlerInnen) erreicht werden kann.

.  .  
.  


[...] Der Sieger von 2006, die Honors-Studenten, schafften mit einem 2:0 Sieg gegen den Elitestudiengang Osteuropastudien den vorletzten Schritt hin zu ihrem klar formulierten Ziel: Der Pokal sollte zurück nach Regensburg kommen! [...] Abschließend trafen sich die Studenten zu einem gemeinsamen Grillen am Rande des Sportplatzes, um bei Bratwürsten, Steaks und Salaten den Abend ausklingen zu lassen. Ein großer Dank geht abschließend an die Sponsoren – Wacker Chemie (Polo-Shirts) und die Techniker Krankenkasse (Platzmiete, Preise für die ersten drei Mannschaften) – an den Stadionbesitzer, den Bürgermeister von Neufahrn sowie an alle Helfer. [...] Danke für euer Kommen, euer FairPlay und euren Teamgeist!

_23battery_two_thirds
.  
pfeil-antineolib72

Na gut, neben dem Wettbewerb gibt es also doch die Kooperation - Aber eben nur in der "Freizeit" beim Spiel muß gewonnen werden und die Hierarchie ist vor dem Grillen schon mal hergestellt.

Natürlich geht so ein neoliberaler wettbewerbstag nicht ohne Sponsoren vonstatten! Wacker Chemie und die Techniker Krankenkasse ermöglichen so viel excellenten Wettbewerb schließlich.

.  
Gefunden auf: www.elitenetzwerk.bayern.de/475.0.html am 18.07.08

Kommentar schreiben

Contact Form by FreeContactForm
today betting odds today soccer prediction football dropping odds and tips